Kohärenz - Hintergrund
Durch eine langsame und gleichmäßige Atmung mit etwa sechs Atemzügen pro Minute wird beim Einatmen der Sympathikus aktiviert, beim Ausatmen der Parasympathikus. Entsprechend steigt die Herzfrequenz beim Einatmen und sinkt beim Ausatmen. So entsteht die typische, sinusförmige Kurve der Herzfrequenz (rosa), die mit der Atemkurve (blau) übereinstimmt.
| Abb. 1a: Normalzustand = keine Kohärenz | Abb.1b: Durch Biofeedback erreicht = Kohärenz |
Diese Form der Herzfrequenzkurve ist als RSA bekannt. RSA ist die Abkürzung für Respiratorische Sinus-Arhythmie. Der Herzrhytmus verändert sich (Arhythmie) sinusförmig mit dem Atem.
Viele Krankheiten, wie zum Beispiel Burnout, Bluthochdruck oder chronische Schmerzzustände, gehen auf vermehrten Stress zurück und sind Zustände von entgleister, vegetativer Kontrolle. Die Kohärenz ist verloren gegangen, Sympathikus und Parasympathikus wirken nicht mehr zusammen sondern sind gegeneinander gerichtet. Kohärenz-Training, oft auch als HRV-Training (Herz-Raten-Variabilität) oder RSA-Training bezeichnet, steuert hier dagegen. Der Körper lernt wieder, beide Anteile des vegetativen Nervensystems schnell und gezielt zum Einsatz zu bringen: einerseits entspannen und ausruhen (Parasympathikus), andererseits im geeigneten Augenblick Energie zur Verfügung stellen (Sympathikus). Da Kohärenz-Training eine neuere Form des Biofeedbacktrainings ist, liegen noch keine größeren Metastudien zur Wirksamkeit dieser Methode vor. Eine Vielzahl kleinerer Studien zeigen aber deutliche Erfolge bei Depression, Asthma und koronaren Herzerkrankungen.
Das Hearth-Math Institut (www.heartmath.org) hat sich sehr um die Erforschung der Kohärenz verdient gemacht. Es liegen Studien vor, die belegen, dass der Zustand der Kohärenz nicht nur emotional entspannnt und beruhigt sondern auch weitgreifende körperliche Verbesserungen bewirkt. Darunter fallen die Stärkung des Immunsystems, Regulation des Insulinspiegels, Stabilisierung von Blutdruck, Hemmung von Entzündungen und vieles mehr.